
Die Nachhaltigkeitsplattform der vier Grazer Universitäten
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Die Nachhaltigkeitsplattform der vier Grazer Universitäten
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"Nachhaltigkeit oder Wirtschaftswachstum –
Müssen wir uns entscheiden?
Herausforderungen und Chancen der steirischen Wirtschaft"
Eine Veranstaltung der steirischen Hochschulen
Wie kann die steirische Wirtschaft in den kommenden Jahren langfristig gestärkt werden? Müssen wir auf Wachstum und Wohlstand verzichten? Mit diesen und weiteren Fragen ging die Veranstaltungsreihe der Steirischen Hochschulkonferenz "Sustainability4U – EARTH TALKS STYRIA" in die zweite Runde. Über 50 Interessierte waren bei der Fishbowl-Diskussion am 2. Juni 2025 an der FH CAMPUS 02 dabei.
Über die zentralen Frage "Nachhaltigkeit oder Wirtschaftswachstum – Müssen wir uns entscheiden?" diskutierten zusammen mit dem Publikum:
- ANDREAS EXNER, Operativer Leiter Regional Centre of Expertise Graz-Styria – Zentrum für nachhaltige Gesellschaftstransformation der Universität Graz
- CHRISTOPH LUDWIG, Geschäftsführer Steirische Wirtschaftsförderungs-gesellschaft m.b.H.
- MARKUS SIMBÜRGER, Projektleiter Climate Solutions (cc) Green Tech Valley Cluster GmbH
- DORIS CARINI, Lehrende an der FH CAMPUS 02
- Moderation: ELISABETH OBERMANN, oikos Graz
Zu Beginn gaben die Expert*innen Inputs: Christoph Ludwig argumentierte, dass Geld gebraucht werde, um die Kosten zu decken und das System ohne Wirtschaftswachstum nicht zukunftsfähig sei. Doris Carini brachte den Aspekt der Werte und das Zitat von Paul Polman “Is the world better because your business is in it?” in die Diskussion ein. Markus Simbürger argumentierte mit Wachstum durch Qualität statt Quantität und Kreislaufwirtschaft, wohingegen Andreas Exner die Post-Nachhaltigkeit mit dem bereits bestehenden Versagen im Bereich Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellte, welches grundlegende Änderungen erfordert, die weit über den guten Willen hinausgehen.
Anschließend setzten sich Personen aus dem Publikum auf die freien Stühle im inneren Kreis und brachten u.a. folgende Themen und Gedanken ein:
- Soziale Innovationen in der Wirtschaft und Gesellschaft durch Sozialformen wie Genossenschaften. In einer Social Economy könnten diese durch einen Fokus auf Mitbestimmung, Bedürfnisorientierung und Solidarität hergestellt werden.
- Technische Innovationen können bestimmte Prozesse effizienter und umweltschonender machen.
- Begrenzte Ressourcen könnten durch Degrowth-Modelle mit mehr Qualität statt Quantität oder Sharing Economy durch das Leihen und die Langlebigkeit und Wiederverwendung von Produkten besser genutzt werden.
- Probleme des Flächenverbrauchs, brachliegender Firmengebäude und der stark fortschreitenden Versiegelung von Flächen könnten durch die Verwendung von bestehenden Flächen und Revitalisierung (“Brownfield-Investments”) sowie Wirtschaftsparks eingeschränkt werden. Zudem sollte das Problem der täglich fortschreitenden Versiegelung in Österreich ernst genommen werden.
- Umstellung des Energiesystems mit Wasserstoff muss sich finanziell lohnen. Mit CO2-Bepreisung ist es jedoch wirtschaftlich herausfordernd wettbewerbsfähig zu bleiben. Systeme müssten geschaffen werden, die nachhaltige Energie günstiger machen.
- Die Werbeindustrie hat eine Verantwortung wegen der psychologischen Bedürfnisschaffung. Sie sollte ihr Wissen einsetzen, um mit den Inner Development Goals (IDGs) sinnvolle Produkte zu schaffen, die ein Umdenken hin zu einem tatsächlichen Wert des Produkts für die Gesellschaft ermöglichen.
- Nachhaltige Jobs sollen in der Steiermark geschaffen werden. Die Firmen sollten durch Förderungen in der Steiermark gebunden werden, da sie sonst auf Grund von Wettbewerbsfähigkeit andere Standorte wählen würden.
- Es braucht transformative Prozesse. Keine Unternehmensidee lebt über Generationen, ohne sich zu wandeln. Aus verschiedenen Gründen werden sich Unternehmen anpassen müssen.
- Nachhaltigkeit kann auch ein mehr bedeuten: Mehr Pflanzen durch Umweltschutz, mehr Zeit durch kurze Wege (15-Minuten-Stadt), mehr Genuss.
Fishbowl-Diskussion – Bringen Sie sich ein!
Unser Ziel ist es, nicht nur Meinungen von Expert*innen auszutauschen, sondern das Publikum aktiv in die Diskussion einzubeziehen. Mit dem Fishbowl-Format möchten wir eine dynamische und interaktive Debatte fördern, die eine Vielfalt von Perspektiven und Ideen zusammenbringt. Dies ermöglicht es allen Teilnehmer*innen, sich direkt an der Diskussion zu beteiligen und gemeinsam innovative Lösungen zu generieren.
Bei der Fishbowl-Methode diskutiert eine kleine Gruppe von Teilnehmer*innen im Innenkreis (im „Goldfisch-Glas“), während die übrigen Teilnehmer*innen in einem Außenkreis die Diskussion beobachten. Diese haben jedoch die Möglichkeit für eine befristete Zeit (5-10 Minuten) am leeren Stuhl als Diskussionsteilnehmer*innen Platz zu nehmen, um sich einzubringen. Unterstützend wird das Format moderiert. In der ersten Phase liefern die Expert*innen Impulsvorträge, die ihre Sichtweisen auf Basis konkreter Fragestellungen darlegen. In der zweiten Phase kommt es zur eigentlichen Diskussion mit dem Publikum.
Impressum: Sustainability4U – Universität Graz, Technische Universität Graz, Medizinische Universität Graz, Kunstuniversität Graz.
Adresse: Kunstuniversität Graz, Leonhardstraße 15, A-8010 Graz
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